Montag, 27. April 2009

Zeit gewinnen

Wie schon angekündigt, war ich heute in der Uniklinik in D..
Dort hat mich Herr Professor P. ein wenig unter seine Fittiche genommen.
Mit ihm hatte ich ein längeres Gespräch, in dem wir die weitere Vorgehensweise besprochen haben.

Schon als er mich im November an dem Tumor in der rechten Axilla operierte, fragte er mich, warum meine Chemotherapien nicht in Verbindung mit der Hyperthermie gemacht wurden. Die Chemotherapie hätte dadurch eine bessere Wirkung gezeigt.
Leider war er bei der entscheidenden Tumorkonferenz nicht dabei. So schlich sich aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen der Irrtum ein, dass ich angeblich jede weitere Chemotherapie ablehnen würde.
Also war das Thema erst mal vom Tisch.

Aufgrund der aktuellen Entwicklung ist den Metastasen aber nur durch Operationen nichts entgegen zu setzen. Es sind einfach zu viele und sie sind zum Teil auch an schwer zugänglichen Stellen. Dazu kommt, dass sie furchtbar schnell wachsen und dadurch lebenswichtige Organe in Bedrängnis bringen.

Jetzt werden auf jeden Fall erst mal Bilder benötigt. Wenn man weiß, wo und wie groß die Tumore sind, kann man auch die nächsten Schritte in die Wege leiten.
Dann gilt es zu entscheiden, ob man erst operiert, um die Tumormenge für die Chemo zu reduzieren, oder ob man durch die Chemo die Tumore verkleinert um sie besser operieren zu können.

Eigentlich hatte ich gehofft, um eine Chemotherapie herum zu kommen.
Ich hatte mich darauf vorbereitet einen anderen Weg zu gehen, der sehr viel versprechend ist. Dabei handelt es sich um die sogenannte Synergetik-Therapie. Doch dazu an anderer Stelle später mehr.
Aber dieser Weg braucht Zeit. Also muß ich mir diese Zeit beschaffen.
Wenn ich die Masse an Metastasen nicht irgendwie zügig zurück dränge, komme ich nicht mehr dazu diese Synergetik-Therapie zu beginnen.
Ich sitze also etwas in der Zwickmühle.
Für mich gilt es jetzt einen sinnvollen Weg mit Hilfe schulmedizinischer und alternativer Heilmethoden zu finden.

Wie gesagt, brauche ich jetzt als erstes viele Bilder. Das heißt CT- und MRT-Untersuchungen.
Früher bin ich einfach zu meinem Hausarzt gegangen und habe mir die nötigen Verordnungen ausstellen lassen. Das geht jetzt angeblich nicht mehr. Das darf jetzt nur noch ein Facharzt!
Gaaanz super! Es ist schon schwierig einen zeitnahen Termin für ein CT oder MRT zu bekommen. Die Wartezeiten liegen da üblicherweise bei Wochen.
Wie ich festgestellt habe, wachsen meine Metastasen aber erschreckend schnell.
Der Tumor hinter dem Auge ist in nur vier Wochen von Kirsch- auf Walnussgröße herangewachsen. Wäre die Diagnosestellung etwas schneller gelaufen, hätte der Tumor nicht so viel Schaden anrichten können, und der operative Aufwand wäre kleiner gewesen. Tja, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre.
Dann wird halt noch mal ein Arzt dazwischen geschaltet.
Ich bin jetzt in der glücklichen Lage wenigstens ein paar kleine Beziehungen zu haben und die richtigen Leute zu kennen.
Trotzdem kostet das alles Zeit.

Donnerstag, 23. April 2009

Zwischenbericht

Heute war ich mal wieder in Sachen Krankenhaus unterwegs.

Um 10:30 Uhr hatte ich einen Termin in der Sehschule der Uni Essen.

Wie erwartet war die Sehleistung beider Augen 100 %.
Inzwischen bekomme ich das rechte Auge wieder einigermaßen auf. Das klingt erst mal gut, hat aber den Nachteil, daß ich dann Doppelbilder sehe. Mir wurde ja schon angekündigt, daß sich der Augenmuskel Monate zur Erholung Zeit nimmt.
Um meinen Weg zu finden, oder die richtige Kaffeetasse zu erwischen muss ich das Auge eben zu kneifen. Das wirkt aber meinem Trainingsauftrag entgegen. Schließlich soll das Auge wieder ganz auf gehen können.
Entspannend ist das ständige Zukneifen auch nicht gerade. Deshalb habe ich bei meinen Brillen das rechte Glas zu geklebt. Ich renne also mit einer Scheuklappe durch die Gegend.

Von der Augenärztin wurde der Schielwinkel bestimmt, damit ich mir eine passende Prismenfolie herstellen lassen kann. Die soll dann auf das Brillenglas geklebt die Doppelbilder beseitigen.

Am Nachmittag durfte ich mich dann noch in der Ambulanz der Klinik vorstellen, in der mein Auge operiert wurde.
Der behandelnde Arzt, Herr Dr. P. war vom Heilungsfortschritt ganz begeistert und machte gleich ein paar Fotos.
Mein Fall würde mal wieder zeigen, daß es durchaus Sinn macht trotz entsprechender Diagnosestellung Metastasen operativ zu entfernen.
Er weiß aber auch, daß ich mich mehr und mehr zu einer Dauerbaustelle entwickeln kann. Ich sollte darauf achten, mich nicht wegen jeder kleinen Metastase unter das Messer zu legen.
Am besten wäre es, wenn ich den Zeitpunkt für die Operation wähle in welcher der Tumor so groß ist, dass er anfängt Probleme zu machen, aber gleichzeitig noch operabel ist.
Mal schauen, wie ich das hin bekomme.

Am Montag habe ich einen Termin in der Uniklinik in D..
Abgesehen von den bekannten Metastasen im Abdomen und Thorax kann ich inzwischen vier weitere von außen tasten.
Ich werde berichten.