Gestern hatte ich mal wieder ein Gespräch mit meiner Onkologin.
Dabei teilte sie mir mit, dass das Docetaxel nicht mehr so wirkt, wie es soll. Die Tumore sind zum Teil wieder gewachsen und auch ein paar neue dazu gekommen. Leider auch am Kopf. Am äußeren Rand der rechten Augenhöhle, in der Stirnhöhle und wohl auch am Knochen der Stirn.
Bei der nächsten Tumorkonferenz wird mein Fall wieder beraten.
Zusätzlich habe ich darum gebeten, mal meinen Halsbereich zu untersuchen. Wenn ich das Kinn im Sitzen etwas schneller Richtung Brustkorb bewege, gibt es einen Stromschlag bis in die Fußspitzen.
Ab heute bekomme ich wieder eine andere Chemo. Gemcitabin und Carboplatin.
Immerhin soll bei dieser Chemo der Geschmack nicht verschwinden. Bei dem Docetaxel hatte ich von drei Wochen fast 14 Tage lang keinen Geschmack. Es gibt aus meiner Sicht zwar Schlimmeres, aber etwas Schmecken zu können, macht die Sache schon angenehmer.
Mein Terminkalender wird immer voller. Wöchentlich ins Klinikum für irgendeine Chemo, nächste Woche wieder in die Uniklinik W. um nach dem Augentrichter schauen zu lassen und wöchentlich Lymphdrainagen und Blutentnahmen.
Schön, wenn dann auch mal Arbeiten im Garten Platz finden. Letzte Woche haben wir die Obstbäume geschnitten bekommen. Da wurde Jahre lang nichts daran gemacht. Entsprechend viel Geäst wartet jetzt auf das Häckseln. Heute Abend holen wir uns einen Häcksler, und morgen fliegen die Fetzen. Ich freue mich drauf. Meine Schwiegereltern, meine Mutter und meine Schwester wollen helfen. In der Mittagspause wird dann gegrillt. Das macht umso mehr Laune, da die Temperaturen nach dem vielen Schnee wieder in den zweistelligen Plusbereich gehen und die Sonne scheinen soll.