Dienstag, 27. Oktober 2009

... und wirkt

Wie heißt es so schön, bei Medikamenten? Was wirkt hat auch Nebenwirkungen?
Nach drei Tagen haben sie eingesetzt.

Von Übelkeit hatte ich keine Spur. Das ist schon mal sehr schön. Allerdings war ich zwischenzeitlich schon mal am überlegen, ob ich die nicht lieber hätte, als das was dann kam.
Ich bekam plötzlich Schmerzen. Mir taten fast alle Gelenke weh. Das fing schon am Kiefergelenk an und ging bis zu den Füßen.
In Bewegung konnte ich ganz gut damit umgehen. Aber nachts im Bett war es grauslich. Ich wußte nicht, wie ich mich legen sollte. Also fing ich an meine Beine ein wenig zu bewegen. Dann wurde es besser und ich bin irgendwann eingeschlafen. Nach etwa einer Stunde wachte ich wieder mit Schmerzen auf, und das Spiel begann von neuem. Sehr erholsam war diese Nacht nicht.
Etwa zwei Tage und Nächte hielt dieser Zustand an. Mit sparsam dosierten Schmerzmitteln habe ich das auch überstanden.
Der angekündigte Haarausfall ist bisher noch nicht eingetreten. Aber die Chemo war ja auch erst vor einer Woche.

Es gibt aber auch etwas Positives zu berichten.
Ich habe das sichere Gefühl, dass die Tumore sich zurück bilden. Ja ehrlich!
Zum einen bekomme ich viel besser Luft als die ganze Zeit vorher. Ich brauche nach dem Treppenanstieg zum Schlafzimmer keine fünf Minuten mehr um eine normale Atemfrequenz zu erreichen. Ich habe auch nicht mehr dieses einschnürende Gefühl um dem Brustkorb herum.
Diese pflaumengroße Schwellung am Unterkiefer rechts, die eine verdickte Speicheldrüse sein soll, ist inzwischen nur noch halb so groß.
Natürlich verfalle ich jetzt nicht gleich in Euphorie. Aber freuen ist schon erlaubt.

Am Samstag bekam ich aus der Rehaklinik in M. ein Schreiben. Mein Aufenthalt soll diesen Donnerstag beginnen. Das ist so kurzfristig, dass ich nicht mal mehr Zeit habe das Bahnticket auf dem angegebenen Weg zu erwerben.
Aber das mit der Rehaklinik ist ein Thema für sich. Da gibt es noch mehr zu berichten. Das mache ich heute Abend nicht mehr. Morgen formuliere ich eh erst mal den Widerspruch.

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