Mittwoch, 17. Dezember 2008

Der erste Kontakt

Laut München war also eine Hyperthermie nicht notwendig. Warum, weiß ich aber nicht.
Trotzdem kam von dort der Therapievorschlag eine Chemotherapie mit Adriamycin und Ifosfamid durchzuführen.
Bevor diese in der Uniklinik G. beginnen konnte, war ein Vorgespräch mit dem Oberarzt der Abteilung geplant.

So hatte ich es mir allerdings nicht vorgestellt.

Mit eiserner Miene empfing mich Oberarzt Dr. R. (Diese änderte sich übrigens während des ganzen Gesprächs nicht).

Als erstes wollte er von mir wissen, welchen Kontakt ich zu seinem Vorgesetzten Herrn Professor G. habe. Ich weiß nicht, was die Antwort in ihm auslöste. Er musterte mich danach nur regungslos von oben bis unten.
Anschließend sollte ich ihm meine bisherige Krankengeschichte erzählen, da ihm keinerlei Unterlagen über mich vorliegen würden.
Dabei erwähnte ich kurz die Hyperthermie.

Da hatte ich was los getreten.


Der Nutzen einer Hyperthermie sei absolut nicht bewiesen. Da würde auch das Interview des Dr. Issels in einer medizinischen Fachzeitschrift nichts daran ändern. Es läge ja auf der Hand, dass er sich und seine Therapie dort nur im besten Licht zeigen wolle. Er jedenfalls glaube nicht daran. Und wenn dem doch so sei, so wäre ihm da wohl etwas entgangen, was er ebenfalls nicht glauben würde.

Krebspatienten greifen eben nach jedem Strohhalm. Egal ob eine Wirkung bewiesen ist, oder nicht.

Bong!

Mit einer solchen Aussage hatte ich vom Leiter einer Krebsklinik nicht gerechnet.

Da in der Zwischenzeit meine Unterlagen noch immer nicht aufgetaucht waren, wurde ein weiterer Gesprächstermin für die kommende Woche ausgemacht.

Noch auf dem Heimweg rief ich im Vorzimmer von Professor G. an und erkundigte mich nach dem Verbleib der Unterlagen. Mir wurde versichert, dass sämtliche Befunde bereits vor einer Woche per Fax an diesen Dr. R. geschickt wurden. Sie würde sich sehr gut daran erinnern, weil es insgesamt 27 Seiten waren.

Am selben Abend bekam ich einen Anruf von Herrn Dr. R.. Er habe sich die Unterlagen kommen lassen und wir könnten nächste Woche direkt mit der Therapie beginnen.

Keine Kommentare: