Dienstag, 11. Mai 2010

Der lange Weg zur OP

Am 5.05. sollte ich mich eigentlich erst gegen 12:30 Uhr im Klinikum F. zur stationären Aufnahme einfinden. Da meine Blutwerte aber dermaßen im Keller waren, wurde ich am Tage zuvor von der Chemo-Ambulanz gebeten schon um 8 Uhr zur Bluttransfusion zu erscheinen.

Gesagt, getan. Um 8 Uhr war ich da. Gegen 9 Uhr wurde Blut abgenommen. Um 11 Uhr herum bekam ich die Konserven angehängt, die bis 14 Uhr eingelaufen waren.

Danach ging es mir schon besser. Ich konnte wieder zügig gehen ohne nach Luft zu ringen.

Inzwischen war in der neurochirurgischen Ambulanz natürlich kein Arzt mehr, der das Aufnahmegespräch führen konnte. Also durfte ich gleich hoch auf Station.  

Ich kam zu einem netten Herren in ein schnuckeliges Zweibettzimmer.

Dann folgten die üblichen Fragebogen die auszufüllen waren. (Mann, was nervt mich unser neuer Zimmernachbar – aber dazu später mehr.)

Beim Arztgespräch schlug mir der Stationsarzt noch vor, dass sich die „Wundschwester des Hauses“ mal meinen Augentrichter anschauen könnte. Schaden kann es jedenfalls nicht. Ich soll die Wunde laut meiner HNO-Ärztin täglich einmal mit einem in Wasserstoffperoxid getränktem Tupfer austupfen um einer Keimansiedlung entgegenzuwirken.

Die OP war übrigens da noch für den 6.05. geplant.

Als abends nach 22 Uhr noch immer kein Anästhesist zum Aufklärungsgespräch da war, wurde meine OP verschoben. Am Freitag sollte es nun soweit sein.

Am Freitag rief mich auch die Anästhesie zu sich um mich aufzuklären. Das ging sehr zügig. Der Arzt ging nur auf Äußerungen ein, die sich direkt auf die von ihm gestellten Fragen richteten. Immerhin hat er registriert, dass ich mal wegen Lungenembolien im Klinikum war. Das machte ihn hellhörig. Prompt wurden für den gleichen Tag noch ein Röntgen-Thorax und ein EKG angeordnet.

So wurde ich auch am Freitag noch nicht operiert. Ich war eh nur als Ersatz auf dem Plan eingetragen, wie ich erfuhr. Dafür bot man mir an über das Wochenende beurlaubt nach Hause zu fahren, da zu der Zeit eh nichts passiert.

Christine freute sich genau wie ich darüber und stand schon am frühen Nachmittag auf der Matte, um mich mit zu nehmen. Hätte sie nur vorher mal angerufen.

Um 18 Uhr konnten wir uns endlich auf den Heimweg machen.

Das ging aber auch nur, weil die Wundschwester eine Ferndiagnose stellte. Wasserstoffperoxid sei veraltet, heute reicht schlichtes Austupfen mit Kochsalzlösung. Das entlockt mir nur ein Kopfschütteln. Wie kann die Frau das behaupten, ohne je einen Blick darauf geworfen zu haben. Oder mal eine Nase davon genommen zu haben. Wenn der Wundbelag nämlich feucht ist, dann riecht er etwas unangenehm, was durchaus für eine Keimansiedlung spricht.

Deshalb habe ich auch angeregt, ob man vielleicht mal einen Abstrich davon nehmen sollte um genauer festzustellen, um welche Keime es sich handelt. Gerade wegen der bevorstehenden OP, die nur 15 cm davon entfernt stattfindet.

Der Arzt, den wir schon den ganzen Nachmittag zur Visite erwarteten, stellte ebenfalls per Ferndiagnose fest, das dies nicht nötig sein.

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