Dienstag, 11. Mai 2010

OP überstanden

Montag, 10. Mai – Heute ist OP-Tag.

Ich liege mit Netzunterhöschen und Flügelhemd im Bett und warte darauf abgerufen zu werden – es wird bis 14 Uhr dauern.

Doch vorher muss ich noch umziehen. Es sind Privatpatienten im Anmarsch. Denen gehört das Zweibettzimmer. Kurz darauf finde ich mich in einem Dreibettzimmer mit vier Betten wieder.

In der Mitte liegt einer, der nur am Meckern ist. Nichts gefällt ihm. Aber alle seine Tätigkeiten im Zimmer werden von ihm lautstark beschrieben. Keine Socke interessiert das. Dafür ist er nachts nicht zu hören.

Im Gegensatz zu den anderen Beiden. Der eine schnarcht, dass der Boden vibriert. So was habe ich in meinen ganzen Krankenhauszeiten auch noch nicht erlebt.

Der Andere kann nicht ruhig liegen bleiben. Ausgerechnet der hat strenge Bettruhe verordnet bekommen. Ständig ist er am Turnen. Mal liegt sein Kopf oben, mal am Fußende. Von wegen BettRUHE!

Aber ich habe ja die OP übersprungen.

Die ist wohl gut verlaufen. Bald war ich wieder auf Station.

Um meinen Hals trage ich eine Halsmanschette und in beiden Armen habe ich einen Zugang liegen. Und dann ist da natürlich noch eine von meinen geliebten Redon-Drainagen. Die lasse ich mir doch so gerne ziehen.

Ich habe vorerst auch Bettruhe verordnet bekommen. Die ganze Nacht auf dem Rücken zu liegen um den Hals nicht zu verbiegen ist blöd. Aber an viel Schlaf ist bei dem Lärm eh nicht zu denken.

Zwischendurch hört es mal auf zu Schnarchen. Allerdings nur um das Fenster richtig zu schließen und um die Heizung aufzudrehen. Klasse bei vier Leuten.

Pünktlich mit dem Frühstück kommt der Auftrag ins Röntgen zu gehen. Das Mittagessen wartet auf mich, während ich zum MRT bin.

Als ich zurück komme, ist einer aus unserem Zimmer entlassen und durch einen neuen ersetzt worden. Wir bleiben also zu viert. Der Neue ist etwa Anfang zwanzig und nur am jammern. Ihm tut die Hüfte weh. Jede Bewegung wird mit Zischlauten und Pusten untermalt. Grund genug für den Bettnachbarn in das Klagelied mit einzustimmen. „Wie arm der Mensch doch ist“ lautet der Refrain.

Mir geht’s gut. Ich bin alle Nadeln und Schläuche inzwischen los. Das Titan-Implantat sitzt dort wo es hin gehört. Gleich bekomme ich noch von dem Physiotherapeuten erklärt, wie ich mich bewegen darf.

Bald darf ich bestimmt wieder heim. Das Essen hier ist gerade so mittelmäßige Krankenhauskost.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Glückwunsch zur überstandenen OP! Baldige Rückkehr nach Hause wünsche ich Dir! Und gute Besserung! Susanne