Freitag, 17. Dezember 2010

Entlassungstag

Um 8 Uhr herum kam die Visite. Dabei wurde gleich die letzte Redondrainage aus dem Oberschenkel entfernt. Anschließend war der Weg nach Hause frei. Sogar der Arztbrief war schon geschrieben.

Über das Internet erkundigte ich mich gleich nach einer passenden Zugverbindung. Erst bei der Fahrt ab 12:39 Uhr konnte ich aber einen Sitzplatz reservieren. Das war mir schon wichtig. Schließlich wurde ich frisch am Bein operiert und mochte nicht zu viel laufen. Deshalb ging ich auch schon um 12 Uhr an die Pforte um mir für das kurze Stück zum Bahnhof ein Taxi zu bestellen. Doch ich hatte das Scheechaos unterschätzt. Zwei Stunden sollte die Wartezeit auf ein Taxi dauern. Dazu waren noch zwei weitere Personen vor mir, die ebenfalls auf ein Taxi warteten.
Was macht der Thomas in einem solchen Fall? Er läuft zum Bahnhof.
Gut 10 Minuten später war ich da. Allerdings konnte ich nur auf den wenigsten Teilen des Weges meinen Koffer hinter mir her ziehen. Meistens durfte ich durch fast 20 cm hohen Schnee stapfen.
Die S-Bahn nach Düsseldorf fuhr pünktlich.
Frohen Mutes ging ich zu dem Gleis von dem mein ICE fahren sollte. Da stand dann aber „Zug fällt aus“.
Super! Sofort begann der Run auf den völlig überforderten Schaffner, der jedem das Gleiche erzählen durfte.
„Nehmen sie den ICE von Berlin. Der bringt sie zumindest zum Frankfurter Flughafen. Da erkundigen sie sich dann weiter.“
Am Bahnhof konnte man kaum sein eigenes Wort verstehen. Eine Durchsage jagte die andere, und das auf jedem Gleis. Was für ein Sprachgewirr.
Erst sollte der ICE auf Gleis 15 einfahren, dann auf Gleis 16, aber mit 10 Minuten Verspätung. Daraus wurden dann 15 und 20 Minuten. Als er dann endlich vor mir stand, war mir klar, dass ich da nicht einsteigen werde. Völlig überfüllt, war der. Es waren nicht mal mehr Stehplätze frei. Trotzdem ging das Gedrängel los.
Ich muss dazu sagen, dass der Flugbetrieb auf 
dem Düsseldorfer Flughafen an dem Tag eingestellt wurde. Entsprechend viele Leute wollten mit dem Zug zum Flughafen nach Frankfurt. Außerdem gab es an dem Tag Schulferien.
Da machte sich mein Handy bezahlt.
Darüber konnte ich recht schnell herausfinden, welcher ICE mich als nächstes direkt von Düsseldorf nach Frankfurt am Main Hauptbahnhof bringt. Ohne Umsteigen und Rumgelaufe. Nach 30 Minuten kam er. Ich ergatterte sogar noch einen Sitzplatz für die ganze Strecke. Von Frankfurt aus war alles kein Problem mehr. Das Bimmelbähnchen, das mich nach Hause brachte, fuhr planmäßig.

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