Mittwoch, 15. Dezember 2010

Sehr positiv überrascht!

Am Montag, den 13.12. kam ich gegen 12:30 Uhr hier im Klinikum E.-S. an, und meldete mich in der chirurgischen Ambulanz. Nach einem Aufnahmegespräch wurde ich gleich zum Röntgen und CT geschickt.
Danach ging ich auf Station.
Ich wurde in ein modernes Zweibettzimmer gebracht, das Seinesgleichen sucht. Flachbildschirm an der Wand, elektrisch verstellbare Pflegebetten im Holzdesign, ebenso die Nachtschränkchen. In den geräumigen Kleiderschränken sind Safes mit selbst einstellbarer Zahlenkombination eingebaut.
Die zum Zimmer gehörende Nasszelle verdient diese schnöde Bezeichnung nicht. Die ebenerdige Duschkabine ist geräumig und hat zwei große Türen für den Einstieg. An der Wand ist ein herunter klappbarer Sitz montiert. Um das formschöne Eckwaschbecken sind ein Haartrockner und ein Rasierspiegel angebracht. Das Ganze wirkt eher wie das Badezimmer eines Hotels.
In einem Eckschrank wird für den Patienten kostenlos Wasser zur Verfügung gestellt.
Nachmittags geht jemand durch die Zimmer und bietet weitere Getränke an.
Das Personal macht tatsächlich durch und durch einen entspannten Eindruck. Meinem Zimmer gegenüber ist das Dienstzimmer. So bekomme ich immer mal etwas vom Umgang des Personals untereinander mit. Bisher habe ich kein einziges mürrisches Wort vernommen. Alle sind freundlich zueinander und haben immer einen netten Spruch parat. Wo bin ich hier nur hin geraten?
Und soll ich noch was sagen? Das Essen ist auch noch lecker! Das Brot und die Brötchen sind frisch. Gekocht wird hier in der eigenen Küche. Angeblich sogar mit Produkten aus der Region.

Gestern wurde ich dann von meinem Lieblingsprofessor operiert. Wir einigten uns vorher darüber was operiert werden sollte. Das war zum einen der Tumor am Hals, denn der lag in direkter Nachbarschaft zum Plexus. Das ist ein Nerv, der für den Arm zuständig ist. Wenn der verletzt würde, könnte ich meinen Arm buchstäblich links liegen lassen.
Der andere Tumor, der noch entfernt wurde, war der am rechten Oberschenkel. Der machte beim Gehen starke Schmerzen und behinderte mich schon gehörig.
Um 11:30 Uhr kam ich in den OP.
Um 16:00 Uhr war ich wieder auf meinem Zimmer.
Eine Stunde später konnte ich selbst auf Toilette gehen.
Schmerzen habe ich weiter keine. Die üblichen Wundschmerzen, aber die sind nicht schlimm.
Der Professor war bisher täglich zweimal bei mir. Heute Morgen kündigte er an, dass mir morgen die erste Redondrainage gezogen wird. Wenn ich wollte, könnte ich dann die andere mit nach Hause nehmen und vom Hausarzt ziehen lassen. Das hat mich verblüfft. Am dritten Tag nach OP schon wieder nach Hause zu dürfen.
Heute Mittag wurde ich noch dem HNO-Arzt vorgestellt. Der Knoten am rechten Kiefergelenk sollte unter Augenschein genommen werden. Da konnte ich schon ganz alleine hin laufen. Das Laufen geht schon jetzt mit der frischen OP-Wunde besser als noch vor Tagen zuhause.
Der HNO-Arzt war etwas über die Aussage des Professors aus W. überrascht. Der sagte doch, dass er erst an den Knoten ran gehen würde, wenn er Probleme bereitet.
Der Knoten liegt direkt an einem Gesichtsnerven. Wenn der Tumor dort weiter wächst macht das die Operation nur risikoreicher. Sollte der Nerv dann beim Präparieren Schaden nehmen führt das zur rechtseitigen Gesichtslähmung. Toll, dann würde mir zu meinem Piratenoutfit auch noch der Sabber aus dem Mundwinkel laufen.
Zur Zeit lässt sich das noch sehr gut operieren. Deshalb habe ich gleich einen Termin dafür vereinbart. So werde ich voraussichtlich am 28.12. wieder hier sein. Wie mit Professor P. besprochen, werden wir dann parallel noch einen weiteren Tumor am Rücken entfernen.
Die nächste Zeit werden wir uns so einen nach dem anderen vor nehmen.

3 Kommentare:

Sanne hat gesagt…

Wir freuen uns sehr, dass Du Dich in dieser Klinik so gut aufgehoben fühlst und endlich mal positive Erfahrungen machen kannst und noch viel mehr freut es uns, dass Du schon so bald wieder nachhause darfst. Wir sind in Gedanken bei Dir und freuen uns auf Dich. Erhole Dich gut und pass`auf Dich auf...

GGGGGGGVLG Sanne und Klaus

Deine Schwester hat gesagt…

Das klingt ja alles prima. Schön dass du über Weihnachten nach Hause kommst und danach geht es weiter.
Max freut sich bestimmt auch darauf wieder seinen Papa zu haben.

Ganz liebe Grüße von deiner Schwester

Buggi hat gesagt…

Man das hört sich wirklich gut an, wie Du diese Klinik beschreibst, das ist doch schon die halbe Miete, viele positive Energien um Dich, die dann auf Dich rüberschwappen und noch dazu frische Brötchen und nettes Personal! Echt, das freut mich wirklichs sehr und natürlich sehen wir uns jetzt auch wirklich wirklich bald mal, VERSPROCHEN!!! Gruss und Kuss an klein Max und Christine!