Samstag, 29. November 2008

Und wie geht's jetzt weiter?

Das frage ich mich öfter.

Eines steht fest. Ich möchte mein eigenes Geld verdienen können.
Allerdings habe ich da noch den Traum von einer Beschäftigung, für die ich morgens gerne aufstehe. Ich habe gehört, so was soll es geben. Aber das bitte jetzt nicht falsch verstehen! Ich meine damit nicht die Bezahlung. Es soll ja Leute geben, die für weniger als 1.000 Euro nicht aus dem Bett kriechen. Das meine ich auf keinen Fall.
Ob meine jetzige Situation da eine neue Chance oder eher ein Handicap ist, wird sich noch heraus stellen.

Da ich selbständig war und die letzten zwei Jahre auch keine freiwilligen Beiträge in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt habe, ist das Arbeitsamt für mich nicht zuständig. Arbeitslosengeld I ist schon mal nicht.

Gehen sie bitte nach nebenan und beantragen sie Arbeitslosengeld II.
Meine Freundin, mit der ich eine so genannte Bedarfsgemeinschaft führe, verdient seit August diesen Jahres ihr erstes eigenes Geld. Das überschreitet eine Mindestgrenze. Arbeitslosengeld II ist also auch nicht. Meine Freundin darf für uns beide aufkommen. Tut mir Leid, Schatz.

Vielleicht Erwerbsminderungsrente? Zumindest vorübergehend?
Ich bin seit Anfang 2007 fast durchgehend in medizinischer Behandlung und habe eine 80 %ige Schwerbehinderung.
Nö, ist nicht.
Als ich mich selbständig machte wurde mir von einem Vermögensberater geraten aus der gesetzlichen Rentenversicherung auszutreten. „Man bezahlt eine riesen Menge Geld ein und kann trotzdem nicht sicher sein, was man zu Rente noch davon bekommt. Sichere Dich privat für Deine Rente ab. Rentenfonds sind das Ding!“
OK, jetzt fehlt mir ein Jahr Beitragszahlung zu meinem Glück.

Aber es gibt ja noch das Krankengeld.
Inzwischen nicht mehr. Aufgrund meines letzten Gehalts bekam ich monatlich etwa 370,- Euro. Aber nur für eine Zeit von bis zu 72 Wochen. Die sind seit Juli 2008 rum.

In meiner letzten Reha habe ich einen Antrag auf berufliche Wiedereingliederung gestellt. Mein Ziel war es eine Umschulungsmaßnahme zu bekommen. Als Krankenpfleger kann ich durch meine Behinderung nicht mehr arbeiten. Nach meinen letzten zwei Jahren wieder ein Haus leiten? Man mag es verstehen, wie man will. Aber ich möchte behaupten, dass die ganze Sch.... nicht unwesentlich zum Verlauf der Erkrankung beigetragen hat. Ein größtmöglicher Abstand wäre mir am liebsten.
Das sah die Rentenversicherung anders – Antrag abgelehnt.

Um bei dem ganzen Wust nicht den Überblick zu verlieren und eine kompetente Beratung und Unterstützung zu haben, schaltete ich einen Rechtsanwalt für Sozialrecht ein. Unser erstes Treffen verlief super. Herr K. machte einen äußerst kompetenten Eindruck. Das war es aber bisher auch.
Telefonisch praktisch nicht zu erreichen. Wenn der Anrufbeantworter behauptet, dass nach einer Nachricht baldmöglichst ein Rückruf kommt, lügt er. Nach Tagen kam da nix.
Meistens erreicht man aber nicht mal den Anrufbeantworter, sondern bekommt zu hören, dass das Büro wegen eines Termins außer Haus heute nicht besetzt ist. Wenn nicht gleich das ganze Telefon besetzt ist. Ich habe schon mal einen ganzen Vormittag versucht durch zu kommen - immer besetzt.
Aber einmal habe ich ihn erreicht. So konnte ich ihm mitteilen, dass die Rentenversicherung meinen Antrag abgelehnt hat und ich Widerspruch einlegen könne. Wie besprochen schickte ich ihm noch in der selben Stunde das Schreiben. Seither habe ich ihn weder erreicht, noch eine Antwort bekommen. Der Termin ist natürlich inzwischen verstrichen.
Ich bin einfach zu gutmütig (oder blöd).

Nächste Woche habe ich ein Gespräch mit der Sozialberatung des Klinikums, in dem ich mich zur Zeit befinde. Am 25.11.2008 wurde mir eine Metastase aus der rechten Achsel entfernt. Aber darüber schreibe ich im Bereich „gesundheitliches“.

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